Der Weg zum Immobilienmakler

Wer unseren Blog seit längerem verfolgt, der weiß, dass wir immer gerne Ratschläge geben, um Leute zu ihrem eigenen Zuhause zu verhelfen. Doch hat jede Transaktion zwei Seiten. So wie es Leute gibt, die Häuser kaufen, gibt es auch solche, die Häuser verkaufen. Doch auch wenn man weiß, wie man an ein Haus herankommt, weiß man vielleicht nicht, wie man in die Verkaufswelt einsteigt. Was muss man eigentlich so können, um Immobilienmakler zu werden?

Zunächst ist wichtig zu wissen, dass man um Makler zu werden keine bestimmte Ausbildung braucht, oder eher, dass keine bestimmte Ausbildung zwingend notwendig ist. Das heißt nicht, dass man kein Fachwissen braucht, doch sind soziale Kompetenzen und Engagement hier wichtiger, als theoretisches Wissen. Doch es gibt andere Voraussetzungen, die man erfüllen muss, wenn man anfangen will, Immobilien zu verkaufen:

Die Maklererlaubnis

Wahrscheinlich die wichtigste Voraussetzung, zumindest auf gesetzlicher Ebene, ist die Maklererlaubnis. Diese muss man sich behördlich zulegen und in diesem Sinne die eigene Zuverlässigkeit nachweisen. Das bedeutet, dass man innerhalb der letzten fünf Jahre vor Beantragung nicht „wegen eines Verbrechens […] Diebstahls, Unterschlagung, Erpressung, Betruges, Untreue, Geldwäsche, Urkundenfälschung, Hehlerei, Wuchers oder einer Insolvenzstraftat“ belangt werden durfte.

Auch einige Dokumente müssen vorgewiesen werden:
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Antragsformular
  • Auszug aus dem Gewerbezentralregister
  • Polizeiliches Führungszeugnis
  • Auskunft über mögliche Einträge aus dem Schuldnerverzeichnis 
  • Bescheinigung, dass kein Insolvenzverfahren läuft 
  • Steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung

Rechtlich ist mit der Maklererlaubnis allerdings das wichtigste erledigt, zumindest wenn man in eine bestehende Firma einsteigen will. Wer selbst ein Maklergeschäft aufbauen will, braucht natürlich auch noch einen Gewerbeschein.

Aber man braucht natürlich mehr als nur rechtliche Grundlagen, wenn man erfolgreich Immobilien verkaufen möchte. Denn auch wenn keine Ausbildung vonnöten ist, muss das Wissen da sein.

Fach- und Praxiswissen

Klar, niemand wird rechtlich überprüfen, ob du das Wissen hast, das für den Maklerberuf nötig ist. Doch wenn du es nicht hast, wird deine neue Karriere wahrscheinlich nicht besonders lange andauern. Als Makler musst du Kunden beraten können, mit Preisen und Angebot vor Ort vertraut sein. Auch rechtlich musst du potenzielle Käufer beraten können, wenn du nicht in Schwierigkeiten geraten willst und möchtest, dass deine Kunden am Ende zufrieden sind. Das heißt, dass du Wissen von Vertragsrecht bis hin zu Bauregulierungen brauchst, die beim Hauskauf eine Rolle spielen.

Wie du an dieses Wissen kommst, ist dagegen überwiegend dir überlassen. Hier gibt es Privatpersonen, die Kurse anbieten, oder Firmen, die es sich zur Aufgabe machen, neue Makler in Kursen zu unterrichten. Auch über Websites und Blogs kann man viel darüber lernen, wie man Immobilienmakler werden kann. Besonders bei den Kursen besteht aber immer die Gefahr, an Betrüger zu geraten, die qualitativ minderwertiges Wissen für hohe Preise verkaufen. Besonders auf Kurse, die in verdächtig kurzer Zeit für verdächtig viel Geld ihr Wissen vermitteln, sollte man ein Auge behalten.

Wer aber doch den traditionellen Pfad vorzieht und lieber keine privaten Kurse belegen möchte, kann definitiv trotzdem ins Studium gehen oder eine Ausbildung machen, in der alles Wichtige behandelt wird. Hier bieten sich Immobilienwirtschaft oder Betriebswirtschaft als Studiengänge an, da sie potenzielle Makler mit der Rechtslage vertraut machen, die für ihr späteres Geschäft immer relevant sein wird. Es gibt auch Hochschulen und Universitäten, die spezifisch Betriebswirtschaft für Grundstückswesen anbieten, was noch besser passt.

Soziale Fähigkeiten

Letzten Endes ist der Beruf eines Maklers der eine Verkäufers. Und ein Verkäufer ist nur so gut wie sein Charisma. Soziale Kompetenz und eine gute Menschenkenntnis sind daher unverzichtbar – und schwer zu lernen. Ein Immobilienmakler, der nicht gerne mit fremden Menschen spricht, wird im Berufsalltag weder Spaß noch Erfolg haben. Es ist wichtig zu verstehen, was ein Kunde will, mit ihm potenzielle Probleme zu lösen und im Gespräch in Erfahrung zu bringen, auf welche Preiskategorie der Kunde überhaupt Zugriff hat. Der Makler übernimmt für den Kunden die Rolle des Experten und muss ihm somit auch Wissen vermitteln können, auf das er keinen Zugriff hat.

Zusammenfassung und Fazit

  • Jeder kann Immobilienmakler werden, auch ohne Ausbildung
  • Behördliche Maklererlaubnis ist gesetzlich vorgegeben
  • Berufswissen ist wichtig, wie es erlangt wird steht dem Makler offen
  • Soziale Kompetenzen sind im Alltag unverzichtbar

Viele wollen Makler werden. Der Beruf trägt ein gewisses Prestige mit sich und ist besonders ansprechend, da er keine feste Ausbildung voraussetzt. Trotzdem fordert er viel Wissen, was eine ganz eigene Industrie an Wissensvermittlern geschaffen hat, die naive Neumakler anzulocken versuchen. Wer wirklich Makler werden will, kann den hier genannten Schritten folgen, doch niemand sollte sich vormachen, dass der Einstieg oder der Beruf an selbst einfach sind.

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